Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben sich in den letzten Jahren immer mehr daran gewöhnt, aus der Ferne zu arbeiten. Die COVID-19-Pandemie, die viele Unternehmen dazu zwang, fast über Nacht auf Remote-Arbeit umzustellen, hat diesen Trend beschleunigt. Infolgedessen gab es eine Zunahme von Remote-Stellenausschreibungen auf Websites wie LinkedIn.
Diskutiert wurde die Ausweitung von Remote-Stellenausschreibungen auf LinkedIn, dem größten beruflichen Netzwerk der Welt mit über 740 Millionen Mitgliedern. Im Vergleich zum Niveau vor der Pandemie haben sich laut LinkedIn-Daten die Remote-Stellenausschreibungen um das 2,5-fache erhöht. Darüber hinaus sind Unternehmen offener für die Einstellung von Remote-Mitarbeitern von jedem Standort aus, was es für Arbeitssuchende einfacher macht, Remote-Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden.
Wir haben mit Kirsten Heller, Geschäftsführerin von Virtual Identity, einer in Deutschland ansässigen Digitalagentur mit über 200 Mitarbeitern an fünf Standorten in Europa, gesprochen, um diesen Trend besser zu verstehen. Seit seiner Gründung vor mehr als 20 Jahren arbeitet Virtual Identity mit einem Remote-Arbeitsmodell.
Auf eine Frage zu den Vorteilen von Remote Work antwortete Heller, dass es „Unternehmen ermöglicht, auf einen größeren Pool an Talenten zuzugreifen und unabhängig von ihrem Standort die besten Leute einzustellen. Außerdem gibt es Arbeitnehmern mehr Flexibilität und eine bessere Arbeit -Life-Balance, die die Produktivität und Arbeitszufriedenheit steigern kann.
Aber Heller betonte auch einige der Nachteile des Remote-Arbeitens. „Eine Remote-Arbeitsumgebung kann eine effektive Kommunikation erschweren. Ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen und ein Gefühl der Einheit zu bewahren, erfordert mehr Arbeit. Um Unterbrechungen zu vermeiden und die Konzentration aufrechtzuerhalten, benötigen Remote-Mitarbeiter auch ein starkes Zeitmanagement und Selbstdisziplinsfähigkeiten.
Trotz dieser Schwierigkeiten sieht Heller gerade im Digitalbereich in der Telearbeit die Zukunft. „Da der Großteil unserer Arbeit online erledigt wird, ist der digitale Sektor ideal für Remote-Beschäftigung. Sowohl unsere Kunden als auch unsere Mitarbeiter fragen zunehmend nach Remote-Arbeit, ebenso wie wir. Auch nach dem Ende der Pandemie gehen wir davon aus, dass dieser Trend anhalten wird.
Die Verfügbarkeit von Technologie-Tools, die die Remote-Zusammenarbeit und -Kommunikation ermöglichen, ist einer der wichtigsten Faktoren, die den Erfolg der Remote-Arbeit beeinflussen. Für Remote-Teams sind Collaboration-Tools wie Zoom, Slack und Asana unverzichtbar geworden, da sie trotz geografischer Trennung Kommunikation und Verbindung in Echtzeit ermöglichen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fernarbeit ein immer beliebterer Trend ist. Die COVID-19-Pandemie hat ihre Akzeptanz beschleunigt, aber die Vorteile der Fernarbeit – einschließlich eines besseren Zugangs zu Talenten, Flexibilität und Work-Life-Balance – machen sie zu einer wünschenswerten Wahl für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Wir können davon ausgehen, dass in Zukunft weitere Unternehmen dieses Modell übernehmen werden, zumal der digitale Sektor gut dafür geeignet ist.
Für Arbeitssuchende ist es entscheidend, sich über Branchentrends auf dem Laufenden zu halten und auf Bewerbungsgespräche aus der Ferne vorbereitet zu sein. Heller rät, offen und ehrlich zu sein, wenn sie nach ihrem aktuellen Gehalt gefragt werden, und gleichzeitig ihre besonderen Fähigkeiten und ihren Wert für die Organisation hervorzuheben. Anstatt sich nur auf Ihr aktuelles Gehalt zu konzentrieren, betonen Sie Ihre Erfahrungen, Fähigkeiten und Erfolge. Beschreiben Sie, wie Sie die Ziele des Unternehmens unterstützen und zu deren Erfolg beitragen können.
Fernarbeit ist ein wachsender Trend und hat viele Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Remote-Teams können mit der richtigen Technologie und den richtigen Kommunikationstechniken genauso produktiv sein wie Teams vor Ort. Für Arbeitssuchende ist es von entscheidender Bedeutung, diesen Trend anzunehmen und auf Remote-Beschäftigungsmöglichkeiten vorbereitet zu sein.